Wicked City – Ein düsteres Meisterwerk der japanischen Horrorliteratur

 Wicked City – Ein düsteres Meisterwerk der japanischen Horrorliteratur

In den dunklen Gassen des literarischen Schauplatzes lauert oft etwas Unheimliches, etwas Unbekanntes. Und genau dort, in dieser Zwischenwelt zwischen Realität und Albtraum, findet man “Wicked City”, ein Buch von Hideyuki Kikuchi, welches die Leser in die Tiefen der japanischen Mythologie und Horrorliteratur entführt.

Kikuchi’s Roman, veröffentlicht 1987 und später als Anime adaptiert, erzählt die Geschichte einer geheimen Welt, in der Yokai – übernatürliche Wesen aus dem japanischen Volksglauben – unter den Menschen leben. Diese Welt bleibt den meisten verborgen, doch für einige Auserwählte ist sie greifbar nah.

Der Kampf zwischen Gut und Böse: Ein ewiger Tanz

“Wicked City” zeichnet ein düsteres Bild dieser dualen Welt:

  • Die Makai: Die Unterwelt der Yokai, voller dämonischer Gestalten und unheimlicher Machenschaften. Hier regiert die Gier nach Macht und die Verachtung für die Menschheit.
  • Die Ningenkai: Die Welt der Menschen, scheinbar normal, doch durchzogen von verborgenen Gefahren und der ständigen Bedrohung durch die Makai.

Inmitten dieser Spannungen steht Renzaburo Taki, ein erfahrener Kämpfer des “Yakuza”-Clans, der mit einer rätselhaften Frau namens Ayaka Takami zusammenarbeitet. Ayaka ist eine Gestaltwandlerin, in der Lage, zwischen Mensch und Yokai zu wechseln. Ihre Aufgabe: Die Balance zwischen den beiden Welten zu wahren und die Makai von ihren zerstörerischen Plänen abzuhalten.

Kikuchi schildert diesen Kampf nicht nur als physische Auseinandersetzung, sondern auch als einen innerlichen Konflikt. Die Protagonisten müssen ihre eigenen Dämonen bekämpfen, während sie gleichzeitig gegen die Bedrohung aus der Makai kämpfen.

Ein Meisterwerk der atmosphärischen Beschreibung

Was “Wicked City” wirklich zu einem besonderen Leseerlebnis macht, ist Kikuchis außergewöhnliches Talent für atmosphärische Beschreibung. Er malt Bilder von düsteren Gassen in Tokio, verwunschenen Wäldern und surrealen Begegnungen mit Yokai, die den Leser tief in seine Welt hineinziehen.

Die

Yokai in “Wicked City”
Tengu: Vogelwesen mit langen Nasen
Oni: Dämonen mit Hörnern und roter Haut
Kappa: Wasserdämonen, bekannt für ihre Vorliebe für Gurken

Kikuchis Sprache ist prägnant und bildhaft. Die Schrecken der Makai werden durch detaillierte Beschreibungen der grausamen Praktiken ihrer Bewohner noch verstärkt. Doch neben dem Horror sind auch Momente von Schönheit und Poesie in “Wicked City” zu finden, die die komplexe Natur dieser Welt widerspiegeln.

**Ein Buch für den mutigen Leser: **

“Wicked City” ist kein Buch für schwache Nerven. Es enthält grafische Gewalt, düstere Themen und eine Atmosphäre des Unheimlichen, die den Leser bis zum Ende fesseln wird. Doch wer sich auf diese Herausforderung einlässt, wird mit einem unvergesslichen Leseerlebnis belohnt.

Kikuchis Werk ist mehr als nur ein Horrorroman. Es ist eine Reflexion über die menschliche Natur, über das Gut und Böse in uns allen und über die schmalen Grenzen zwischen Realität und Fantasie. “Wicked City” bietet einen tiefen Einblick in die faszinierende Welt der japanischen Mythologie und lässt den Leser mit Fragen zurück, die lange nach dem Lesen des Buches noch im Kopf herumschwirren werden.